Hut oder Helm oder beides?

Integrierter Kopfschutz

Die Geschichte hinter dem Hut mit integriertem Kopfschutz – von der Idee bis zur Fertigstellung

Ich bin Wanderreiter. Nirgendwo sonst fühle ich mich so ursprünglich und intensiv mit der Natur verbunden wie auf dem Rücken eines Pferdes.

Hingegen: Das größte Glück der Pferde scheint der Reiter auf der Erde. Das galt zumindest für meine beiden, als ich im letzten Jahr (2019) meine Tour von Halle/S. nach Barcelona nach 500 km wegen Satteldrucks abbrechen musste. Mein neuer Hut mit integriertem Kopfschutz dagegen bestand alle Herausforderungen mit Bravour. Das ist wichtig, denn das kannte ich auch anders.

2017 hatte ich das Wanderreiten erstmals für mich entdeckt, zuerst noch mit einer organisierten Reitgruppe u.a beim Habereder im Bayrischen Wald.

Im April 2017 war ich in Sizilien. Der 180 km lange Trail führte uns quer durch Sizilien vom Landesinneren bis hin zum Ätna. Ich erinnere mich gut: es war April und es war eiskalt. Alle Teilnehmer trugen ordnungsgemäß ihre Reithelme. (bei Veranstaltern obligatorisch)

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Anfangs sah es einfach nur komisch aus, wenn eine Horde Wanderreiter mit kugelrundem Kopf die steilen Hänge queren. Doch nach einem Tag wurden die Reithelme auch unbequem und ausgesprochen unpraktisch. Bei Regen lief einem das Wasser direkt den Rücken hinunter, meistens auch noch durch … und der Sattel quiekte.

Also suchte ich nach einer Alternative. Ein Fahrradhelm wäre möglich gewesen – nun ja, wem die Optik egal ist, mag hiermit zurechtkommen. Für mich war das eher nichts. Noch auf der Reittour probierte ich es daher mit einem Helm aus Polyester, auf den wiederum sich ein Hut stülpen lässt. (https://www.hauptner.ch/de/pferdesport/pferd/westernreiten/zubehoer-western/westernhut-kopfschutz)

Bilder: Original vom Anbieter

Was soll ich sagen? Es war suboptimal. Weder passte der Helm richtig auf meinen Kopf, noch entsprach er der Sicherheitsnorm. Dass der Hut beim Galoppieren aber immer vom Helm flog und sich auch mit einem Band nicht vernünftig fixieren ließ (also ohne mir beim nächsten Windstoß die Luft am Halse abzuschnüren), das war dann doch mehr als nur unangenehm.

Doch das Wanderreiten hatte mich gepackt und ich war nicht gewillt, die Suche nach einem guten Reithelm aufzugeben. Meine Ansprüche waren so groß nicht: Es sollte Helm und Hut in einem sein. Eine gutaussehende, bequeme Kopfbedeckung mit integriertem Kopfschutz. Kann so schwer nicht sein, dachte ich mir. Und doch brachten meine Internetrecherchen zunächst kein Ergebnis.

Monate später habe ich schließlich doch ein amerikanisches Produkt gefunden, das meiner Idee nahekam (https://resistol.com/pages/resistol-ridesafe). Ein Helm mit integriertem Hut. Oder andersherum? Egal. Typisch amerikanisch allemal: groß, mächtig, fast wuchtig. Aus großer Entfernung wirkt das Produkt sehr gutaussehend, perfekt für Westernreiter. Doch schaut man genauer hin, wirken die schwarzen Kinn-Strapse und auch die ausladende Krempe nicht authentisch. Für mich war auch dieses Produkt leider keine echte Alternative.

Bilder von: https://resistol.com/pages/resistol-ridesafe

Ich hatte also die Wahl: aufgeben oder selber machen. Wer mich kennt, weiß, dass ich so schnell nicht den Kopf in den Sand stecke. Also habe ich mich selbst an die Arbeit gemacht. Ich wollte Authentizität pur.

Meine Idee war daher, in Wanderreithüte und Westernhüte bekannter Hutmarken einen Kopfschutz zu integrieren. Gemeinsam mit meinem Partner, einer Manufaktur aus Leipzig, habe ich viele Monate an Konzeption, Design und Umsetzung gearbeitet, bis nach vielen Anläufen schließlich die ersten hochwertigen Hut-Helme fertigstellen konnten. Welche Herausforderungen es auf diesem Weg zu meistern gab, lesen Sie gern hier. (verlinken)

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Mein erster Prototyp. Hat spitzenmäßig gedient 500km. Diesen Hut trage ich noch heute

Der erste Westernhut mit integriertem Kopfschutz laut EN

Von der Idee zum Helm: Herausforderung DIN-Norm

Auch wenn die Idee eines „Hut-Helms“ für Reiter nicht ganz neu ist, gibt es bislang keine Produkte, die meine Anforderungen überzeugend erfüllen:

·         Sicherheit, die durch die DIN-Norm für Reithelme vorgegeben ist

·         authentisches Aussehen

·         Tragekomfort (Bequemlichkeit und Wetterschutz)

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Der Weg von der Idee zum Produkt war lang und lehrreich. Insbesondere die Umsetzung der EN-Norm war eine große Herausforderung. Für Schutzhelme gelten danach folgende Kriterien:

  • Je nach Sportart muss der Helm eine definierte Festigkeits-Anforderung erfüllen, welche als Schutzklasse bezeichnet wird.
  • Das verwendete Material muss z.B. bei einem Sturz auf einen Stein gewährleisten, dass die Spitze des jeweiligen Gegenstands das Material nicht durchdringt, so dass der Kopf unverletzt bleibt.
  • Der Helm muss durch einen Befestigungsmechanismus fest am Kopf befestigt werden können.
  • Die Lebensdauer des Helms soll bei Unversehrtheit mindestens 48 Monate betragen.
  • Der Kopfschutz soll leicht sein und den Tragekomfort unterstützen.

Die Fahrradhelm-DIN-Norm war recht einfach zu erfüllen, die schaffte mein Hut-Helm schon im ersten Anlauf.

Ein Bild, das Person, drinnen, Hut, tragen enthält. Automatisch generierte Beschreibung
Mein erster Hut mit integriertem Kopfschutz

Die Hürden für die Reithelm-Norm allerdings lagen etwas höher. So muss beispielsweise der Kinnriemen in allen Lagen mit einer Hand zu öffnen sein. Mir selbst war außerdem wichtig, dass der Riemen einfach verstellbar ist und optisch gut zum Hut passt. So richtig ins Schwitzen kamen wir bei der Ermittlung der passenden Kinnriemenführung. Denn Abgucken war nicht, wir wollten es selbst schaffen und dabei vielleicht ganz neue Wege gehen. Bis der Kinnriemen schließlich saß, wie und wo er sitzen sollte und allen Vorgaben entsprach, haben wir uns unzählige Male getroffen, getüftelt und gewerkelt.

Doch schließlich hat sich die Arbeit gelohnt. Denn neben der Umsetzung der DIN-Norm ist uns das Wichtigste wirklich gut gelungen: man sieht dem Hut nicht an, dass er eigentlich ein Helm ist. Erkennungsmerkmal ist einzig der Kinnriemen. Wanderreiter, Westernreiter, Freizeitreiter: alle können nun einen authentischen Reiterhut mit verlässlichem Kopfschutz tragen. Und darauf bin ich schon ein bisschen stolz.

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 Link zum Shop: http://kjelinek-shop.iys.at/

Keks und Krümel sind zurück im Heimatstall 3.07.2019

Hallo liebe Leser,

es ist schade, dass ich die Reise abbrechen musste, aber die Verletzungen der Pferde habe eine Weiterreise mit Gepäck nicht zugelassen. Beide haben Druckstellen im Bereich Widerrist und laut Tierärztin muss das zuerst ganz verheilen. Also was nun? Die Pferde bei Beate in Weiler an der Nahr für einige Wochen stehen lassen oder wieder nach Sachsen-Anhalt in den Stall bringen? Jetzt geht es zuerst einmal darum wie kann ich die Pferde transportieren. Wie bereits angekündigt geht es um den Rücktransport. Mit welch einem Fahrzeug, wo den Pferdetransporter ausborgen. Alles Fragen die ich am 1.07.2019 und 2.07.2019 klären musste. Das Fahrzeug ging relativ einfach. Ich habe den VOLVO XC60 von zu hause angefordert. Laurent, der möchte nach Kolumbien, bringt mir das Fahrzeug. Es ist stark und schwer genug um einen voll beladenen Pferdeanhänger zu ziehen. Wo bekomme ich den Pferdeanhänger her? Dieses war etwas schwieriger denn alle Anhänger im Reitstall sind laut Aussagen defekt. Schade, denn die hätte ich schon längst reparieren können. Wir hatten einen Verleiher aufgetan, welcher aber kurzfristig absagte. Was nun? Gott sei dank gibt es Nähe Leipzig die Firma Schuhknecht, welche uns zu moderaten Konditionen einen Pferdeanhänger zur Verfügung stellt.

Hunsrück, Wein und Fels

Schroff, aus dem Zug gesehen

Ob das auch gut für Kletterer ist?

 

 

 

 

 

 

 

Das ist geklärt, jetzt muss ich am 1.07.2019 schnell nach Sachsen-Anhalt Leipzig, wo mir Laurent das Fahrzeug am 2.07.2019 übergeben wird. Beate brachte mich zum Zug. Die Landschaft im Hunsrück ist faszinierend, sanfte Hügel und schroffe Felsen. Zuhause wurde ich bereits erwartet. Das nennt man Service. Hänger ist organisiert und am 2.07.2019 gegen 13 Uhr bekomme ich den Volvo XC60, ob das klappt. Am 2.07.2019 ist es soweit, Laurent ist 13 Uhr bei Schuhknecht und ich übernehme. Fahre gleich anschließend mit dem Gespann nach Weiler und habe die Hoffnung, dass Beate noch ein Bett für mich hat, Von Unterwegs versuchte ich mich anzumelden. Ging nicht. Festnetz, Mobil ohne Erfolg. 20Uhr 30 bin ich am Stall, niemand ist erreichbar, so kann ich am Folgetag auch nicht 4 oder 5 Uhr aufbrechen.

Die Nahr, Nähe Weiler

Krümel auf der Weide bei Beate

 

Wie löse ich das mit dem Schlafen, keine Hängematte, kein Schlafsack im Auto, Hotels rar. Es bleibt nicht anderes übrig als die Nacht im Fahrzeug zu verbringen, das habe ich schon 30 Jahre nicht gemacht. Am 3.07.2019 bin ich 6Uhr aus dem Fahrzeug gekrochen, erstaunlicher weise hat mein Gerippe nicht geschmerzt und 7 Uhr konnte ich Beate erreichen, schön. Zwischenzeitlich haben Stallmitbenützer den Schuppen aufgesperrt, sodass ich mein Gelumpe in den Kofferraum packen konnte. Es ist 8 Uhr und ich habe auch die Pferde verladen. Das ging erstaunlich einfach. Keks ist einfach „eingestiegen“ Krümel hat zwei oder drei Minuten nachgedacht und ist dann freiwillig in den Anhänger. Jetzt geht es los, danke an Beate und an alle Helfer. Fünf Stunden Fahrt sind zu absolvieren, ob ich das problemlos schaffe, habe seit mehr als 30 Jahren keinen Wagen mit beladenen Hänger gefahren. Es ging erstaunlich gut. Unterwegs versuchte ich die Hotties zu tränken, erfolglos, kein Durst.

Keks und Krümel vor der Abreise.

Das Gespann

Gespann vorm Reitstall.

Es ist mir mit mehreren Anläufen gelungen den Anhänger schön einzuparken

 

 

 

 

 

 

 

So gegen 14 Uhr bin ich ohne Schwierigkeiten auf der Strecke beim Stall angekommen und habe problemlos entladen. Die Beiden kannten sich sofort aus und Keks trompetete seine Anwesenheit hinaus. Wie geht es weiter? Ich werde einige Wochen arbeiten und zum geeigneten Zeitpunkt von Weiler weiter reiten. Noch ein Hinweis: ich habe bis jetzt zig Theorien zum Thema Satteldruck Ursachen bekommen. Ich werde die Ursache eruieren und im Blog mitteilen, denn es könnte auch sein, dass z.B. der Sattel ideal passt jedoch das gewählte Sattel Pad zu dick ist. Wer weiß es wirklich?

Ein Dank gebührt allen meinen Vertrauten und der Fa. Schuhknecht, An der Hebemärchte 10 Gewerbegebiet Baalsdorf 10, 04316 Leipzig, Tel: 0341/6522070 und Familie Lamp, Idarstrasse 9, 55627 Weiler/Nahr, Tel: 067548240

Mehr gibt es später. LG Kurt

Nach 36 km Rundwanderung in Weiler bei Monzingen gelandet. 30.06.2019

Es schmeckt immer.

Es hätte anders sein können, wenn, ja wenn die Pferde nicht Verletzungen durch Satteldruck hätten. Ja, wenn! So muss ich mich den Gegebenheiten anpassen und habe lange überlegt was tun? Eine Variante wäre, ich lasse bei Familie Lamp die Hotties stehen für die nächsten vier Wochen bis diese auskuriert sind. Eine andere Überlegung war, jemand transportiert meine Gepäck zu einem vordefinierten Ort und ich gehe die Pferde im Schlepptau dort hin, zum Beispiel eine Strecke von 120 Kilometer. Diese Überlegungen spielte ich durch und war beinahe überzeugt eine davon zu nehmen oder doch zurück in den Heimatstall? Noch hatte ich mich nicht entschieden.

 

 

Ganz schön staubig am Reitplatz.

Wälzen gehört dazu.

Es war sehr angenehm den Körper in Schwung zu setzen, den Pferden eine Auszeit geben und mit den Beiden am Reitplatz zu üben. Keks drängte normalerweise immer am Führstrick bis ich heraus fand, dass es reicht eine Peitsche in die Hand zu nehmen und Keks drängelt nicht mehr. Bei Krümel machte ich auch eine Entdeckung. Dieses Vieh was angeblich keinen Fluchtinstinkt hat, kann man longieren, wenn die Peitsche scharfe Schnalz-Töne von sich gibt. Ein durchaus brauchbare Erkenntnis. Zusätzlich habe ich beiden versuch beizubringen sich parallel zu einem Hindernis zu stellen, als Vorübung zum Gatter öffnen und schließen. Keks ist an der Longe zügig getrabt und über Hindernisse gesprungen, das konnte ich Krümel nicht abverlangen.

Keks soeben am Boden

Krümel ging im Laufschritt lässig über den Balken, aber springen, was ist das. Die Gegend um Weiler ist schön geprägt von einer hügeligen Landschaft mit Getreidefeldern, Weinanbau und einer Vielzahl von Pferdekoppeln. Es ist schön hier und bei Familie Lamp lässt es sich gut aushalten.

 

 

 

 

 

 

Frühstück im Freien.

Tolles Essen, gute Gespräche und für die Beiden eine große Koppel zum Grasen.

Hinweis zum Titelbild, in meiner Freizeit mache ich Kleinigkeiten aus Leder, wie z.B. dieser Halstuch-Knoten aus ~1,5mm dicken Leder.
Die Maße sind:
Höhe ca. 40mm
Durchmesser ca. 15mm
Gewicht ca. 5 Gramm ohne Concho

Concho
Poliertes Silver
Durchmesser ca. 19 mm

Bis zum nächsten Mal.

Kurt

Weinservice Lamp

Idarstraße 9
55627 Weiler/Nahe
Tel: 00491708421677

www.pferdehof-unterauerhell.de
weinservicelamp@freenet.de

Vom Camping Platz nach Kirn und ggf. noch weiter in den Süden. 36 km Rundwanderweg? 29.06.2019

So lautete die Idee. Auf in den Süden. Vom Ausgangspunkt Campingplatz Haumühle nach Kirn und noch weiter südlich.

Bach am Campingplatz

Keks vorm Aufbruch

Blick ins Tal. Hunsrück ist schön.

 

 

 

 

 

 

 

Der Gedanke war, trenne dich von der Vorstellung einen Punkt zu erreichen, sondern versuche täglich 30km in den Süden vorzustoßen. Daher auf nach Kirn, einer größeren Stadt dort gibt es sicherlich Pferdehöfe. Ja, gibt es. Leider ist dort Westernreitturnier. Doch von Vorne. Die Nacht habe ich in der Hängematte am Bach geschlafen. Gemütlich aber im Morgengrauen auch ein wenig kalt. Die Feuchtigkeit kroch den Bach herauf. Vier Uhr morgens bin ich dann aus der Hängematte und habe den Pferden einen erweiterten Platz zum Grasen eingerichtet. Sieben Uhr brachte mir Olaf’s Frau Frühstück und Kraftfutter für die Pferde. Beim Aufsatteln habe ich mir besorgt die wunden Stellen am Widerrist angesehen. An reiten ist nicht zu denken. Also auf nach Kirn Richtung Süden. Der Weg führt durch Natur zum Schloss Dhaun. Dort sehe ich einen Wegweiser nach Weiler ca. 6,5 km, aber ich will doch in den Süden. Daher ignoriere ich das Schild und laufe mit den Hotties im Rücken nach Kirn. In Kirn rufe ich den Reitstall an um zu erfahren, dass die keinen Platz haben. Empfehlung, gehe nach Weilern. Genau genommen hätte ich sofort umdrehen müssen, denn vom Eingang nach Kirn zurück nach Norden nach Weilern wären es nur 6 km gewesen. Aber nein, ich gehe zum Reitstall. Das zieht sich durch den Ort Kirn  Kilometer um Kilometer bis ich die Brücke zum Reitstall finde, dann noch einen Kilometer und ich bin vor Ort. Schön ist, dass es Kraftfutter und Wasser für meine Tiere gibt und für mich nach 365 Tagen das erste alkoholische Getränk. Laut Auskunft ist es von dort eine halbe Stunde nach Weiler. Von wegen halbe Stunde. Der Weg windet sich sanft den Hügel hinauf, kein Abzweig ins Tal wird vom Navi vorgeschlagen und so gehe ich Kilometer, wie viele es zu viel sind werde ich nie erfahren. Der Weg ist lang und will kein Ende nehmen. Neun Kilometer noch. Mir brennen die Fußsohlen und der Durst bringt mich um. Der Planet sticht und wir traben, leicht belämmert, den Weg entlang. Endlich geht es über die Nahr.

 

 

 

 

 

 

 

Nur noch vier Kilometer durch Weinberge bis zum Ziel. Bei der Wanderreitstation werde ich von Frau Lamp bereits empfangen. Am Ziel, wie üblich, zuerst Pferde versorgen, die Widerrist-Verletzungen begutachten und mit Zinksalbe beschmieren und dann Beide auf die Koppel bringen. Bei Familie Lang, die haben eine sehr schöne Anlage, bin ich noch zum Grillen eingeladen. Zuerst konnte ich noch duschen. Zweiundzwanzig Uhr falle ich nach einer Rundwanderung von ca. 36 Kilometern ins Bett. Wie geht es weiter? Die Verletzungen, deren Ursache ich noch nicht kenne, erlauben es nicht mit den Sätteln und Gepäck weiter zu reiten oder gehen. Eine Alternative wäre, das Gepäck wird von jemanden Transportiert und ich setze die Wanderung zu Fuß mit den Beiden fort. Fest steht, es wird drei bis vier Wochen brauchen, dass die Satteldruck Wunden verheilt sind. Vorher kann ich nicht weiter machen. Ob ich die Pferde nach Hause bringe oder hier stehen lasse zum Auskurieren steht noch in den Sternen. Ich diskutiere die verschiedenen Möglichkeiten mit meinen Vertrauten. Schade, es war bis jetzt, trotz vieler Irrungen und zusätzlicher Wege eine schöne Erfahrung mit den Pferden, welche einiges gelernt haben. Bahnübergang, kein Problem, Metall-Gatter keine Aufregung, dämliche Verkehrsteilnehmer mit Gelassenheit. Wie es weiter geht erfahrt ihr in den nächsten Tagen.

 

LG

Kurt

Von den Bauers geplant nach Weiler bei Monzingen. Eine einfache Tour wird zur Odyssee. 38 km 28.06.2019

Nicht einmal 25 km beträgt die Strecke und Helmut beschreibt den Weg sehr gut.

Abreise vom Reiterhof.

Ich dachte, ich habe mir alles gemerkt. Naja, doch nicht Alles. Blöd. Es ist einfach so, wenn man eine Strecke nicht kennt sieht man den ein oder anderen Markanten Punkt und entscheidet sich trotzdem falsch. Die ersten Kilometer lief es sehr gut, die Richtung stimmte, die Strecke ist schön. Der Hunsrück hat viele Hügel und Täler und sobald man an einer Ecke oder Abbiegung diese verpasst ist man im Wald und „off-track“. Interessant ist an dieser Stelle Komoot. Es gibt dir Richtungen bekannt wo du es nicht brauchst, es geht eh nur in diese Richtung und dort wo es notwendig wäre gibt es keinen Hinweis. Nur wenn du den Wegpunkts versäumt hast tönt es: Wirf einen Blick auf die Karte, du hast die Route verlassen“ oder „die Route liegt 80 Meter hinter dir“. An einer Stelle schickt mich das System zurück zum Abbiegen, wo es keine Weggabelung gibt. Nun, ich habe mich ein wenig verrannt. Nicht schlimm, nächste Biegung bist du wieder am Track. Denkste, dem ist nicht so. So folgt man den Anweisungen und kommt in den Wald. Dort ist eine Zwischenstation gut ausgeschildert und so folge ich diesen wunderschönen Waldweg. Kurz zuvor warnte mich das System dein weg liegt 80 Meter links von dir.

Schloss Dhaun

Diesen steilen Weg haben wir zur Umgehung der Hindernisse genommen

Versuch den Weg frei zu bekommen.

 

 

Wunderschöne Waldwege. Weit hinten sieht man den Baum quer liegen.

Wasserpfütze als Notration.

 

 

 

 

 

 

Dort war aber kein Weg erkennbar. So blieb nichts anderes als den gut ausgebauten Wanderweg zu folgen nach Simmertal, das liegt an der Strecke. Unten im Tal, nach ca. 2 km kam ein Abzweig, welcher nicht eindeutig war. Zurück zur Abzweigung und den neuen Weg nach Simmertal folgen. Getan und konfrontiert mit einer unlösbaren Aufgabe. Der Weg wird so schmal, dass nur geübte tritt sichere Fußgänger passieren können. Keks hatte soviel Angst, dass er vor Angst sich in die Hose machte. Spaß beiseite, er hat nervös getrippelt und geäppelt. Diese Passage ist nichts für uns. Daher für ca. 1 km zurück in den Wald, einen anderen Abzweig nehmen. Dort gab es gleich mehrere Hindernisse. Bäume lagen quer, sodass mit Pferden kein Durchkommen ist. Zuerst dachte ich, ich kann das dünnere mit der Hacke entfernen, das ging. Jedoch nach der nächsten Kurve lag ein Baum mit ca. 30 cm Durchmesser 1,2 Meter hoch über den Weg. Da komme ich nicht durch. Mist, aber dort muss ich hinauf. Also was tun? Zuerst habe ich Krümel den steilen Hang durch den Wald aufwärts geführt, er tat es recht unwillig, danach bin ich mit Keks hinauf, welcher einen satten Sprung auf den letzten Metern hinlegte, Filmreif. Geschafft, aufwärts, weiter 5km Umweg nur um nach Simmertal zu kommen.

Krümel prüft ob man da vorbei kommt!

Nachdem ich oben war, den richtigen Pfad gefunden und wieder abwärts unterwegs war, hat mich ein wenig die Kraft verlassen. Eigentlich hätte ich ja schon seit Stunden am Zielort sein sollen und verliere ca. drei Stunden im Wald, und dass nur, weil ich einmal falsch abgebogen bin. Unten im Tal, es war bereits 19 Uhr lag ein wunderschöner Camping-Platz und wie es so ist, traf ich nette Pferdeleute. Der Tipp, über dem Bach ist ein Pferdeanbindeplatz beim Restaurant. Was nun, weiter? Nein, ich entschied mich für Camping. Habe ab-gesattelt, den Pferden eine Koppel gebaut, meine Hängematte zwischen zwei Bäumen platziert und bin ins Restaurant. Ein ganzes Jahr ohne Alkohol, morgen ist das Jahr vorbei. Im Restaurant, es war bereits 21 Uhr, gab es nicht mehr zu essen.

Keks und Krümel in der Fence. Sattelzeug am Balken.

Die Lösung, zwei Stück Kuchen und alkoholfreien Radler. Die netten Pferdemenschen saßen vor Restaurant und versprachen, dass sie mir für die Pferde Kraftfutter am nächsten Tag vorbei bringen. Für mich war der Tag dann 22 Uhr vorbei und habe mich in der Hängematte breit gemacht oder wie man das nennt. Ob ich schlafen kann und wohin geht es morgen?

VG

Kurt

 

 

 

Danke an Olaf und seine Frau
Hochstetten-Dhaun
Brennholzverkauf
0177-2539520

 

Viele Grüße

Kurt

Hallo, wollt ihr den Beruf des Hufschmieds erlernen? So geh’s.

Einführungslehrgang für angehende Hufschmiede / Hufschmiedinnen

Im Zuge des neuen Hufbeschlaggesetzes ist die Ausbildung der Hufschmiede neu geregelt.

Bilder aus der WWW-Seite von Rickus.

 

Ziel dieses Gesetzes ist es unter anderem, seine solide und vor allem auch spezifische Ausbildung für die in der Praxis tätigen Hufschmiede zu vermitteln.

Die Ausbildung beginnt mit einem 4-wöchigen Einführungslehrgang. Diese starten monatlich.

Während dieses Lehrganges werden notwendige Grundlagen für die Aufnahme einer praktischen Tätigkeit in der Huf- und Klauenbearbeitung erarbeitet. Neben theoretischem Unterricht wird auch praktisch gearbeitet.

Die Dauer des Lehrganges beträgt 4 Wochen mit mindestens 160 Stunden Lehrgangszeit. Gegebenenfalls kann der Einführungslehrgang nach Absprache gesplittet werden in 2×2 Wochen.

Der Einführungslehrgang soll vor der Aufnahme einer praktischen Tätigkeit, vor allem vor dem Praktikum absolviert worden sein.

Während der 2 folgenden Jahre wird im Praktikum, einer praktischen Zeit bei einem staatlich anerkannten Hufschmied das Notwendige für die tägliche Arbeit vermittelt. Anschließend folgt ein 4-monatiger Intensivkurs in einer Hufbeschlagsschule, in der das Erlernte sowohl praktisch als auch theoretisch gefestigt und vertieft wird.

Mit der Abschlussprüfung werden die Fähigkeiten in Theorie und Praxis in einer 2tägigen Prüfung bescheinigt.

Hier ist eine Adresse wo man Hufschmied lernen kann. Für mich persönlich ist es einige Jahre zu spät.

Markus Rickus
Hufschmied in Beltheim, Rheinland-Pfalz
Schmiedeweg 8, 56290 Beltheim
Telefon: 0171 7538303
https://www.lehrschmiede-rickus.de/lehrschmiede/

Meine Hotties sind beschlagen 27.06.2019

Rhein Fähre in Boppard

Am 26.06.2019 bin ich per Bahn von Stuttgart nach Boppard am Rhein gefahren. Habe dort im Hotel City Hotel Hunsrücker Hof

Steinstraße 26 -28, Boppard, 56154, Deutschland – Telefon: +49 6742 2433 gewohnt. Ein Hotel in der Altstadt zu fairen Preisen. Abends habe ich an der Rhein Promenade gegessen. Pizza, wobei am Nachbartisch hat ein Herrn ein wunderschönes Pfeffersteak gegessen. Könnte es sein, ich habe die falsche Wahl getroffen. Ja und Nein, denn die Pizza war außergewöhnlich gut. Am 27.06.2019 hat mich Jens abgeholt, wir sind dann zu ihm nach Hause, haben die Hotties in den Hänger geladen und sind pünktlich um 9 Uhr beim Hufschmied Markus Rickus abgekommen.
Ich dachte bei Markus ist eine Lehrwerkstätte. Ist es ja auch. Was ich jedoch nicht wusste war, dass ein Teil der angehenden Hufschmiede heute den 27.06.2019 den ersten Teil ihrer Berufsabschlussprüfung hatten.

Huf am Bock

Angehende Hufschmiede bei der Arbeit.

Deshalb hat alles ein wenig länger gedauert. Jeder Proband musste ausführlich über die Pferdeanatomie, die Hufe Beschaffenheit, besondere Merkmale vom Pferd einem Experten-Team rede und Antwort stehen oder auch Zusatzerklärungen abgeben. So hat das Beschlagen mit frischen Eisen, anstelle von Duplos, einiges Zeit in Anspruch genommen, Nach dem Beschlagen haben die Experten die Arbeit noch einmal genau unter die Lupe genommen. So eine Hufschmiedeausbildung dauert seine Zeit. Darüber schreibe ich zusätzlich. 13 Uhr war es so weit, die Beiden haben frische Schuhe und es kann los gehen. Jens war mit dem Hänger nach 45 Minuten ab Anruf zur Stelle und wir sind zu ihm nach Hause. Es war klar, dass ich mit den Pferden bei dieser Hitze den nächsten Punkt nicht erreichen würde und bat Jens mich zu der Reitstation zu fahren. So war es dann auch. Ich habe 30km geschummelt und die Pferde bei der Reitanlage Bauer aus dem Hänger geladen. Die Beiden waren ganz schön verschwitzt, und dass vom Hänger fahren. Angstschweiß, nein, es ist heiß und gegen Nachmittag, wir waren 16 Uhr vor Ort, ist es besonders heiß.

Keks beinahe fertig mit frischen Beschlag.

Große Koppel bei der Reitanlage Bauer

Koppel Reiterhof Bauer.

Viel Platz für meine Pferde.

Besonderen DANK gebührt an dieser Stelle den Jens Jüttner meinem Freund aus der Automobilbranche, dem Markus Rickus, welcher mir noch Vergessenes noch nach gebracht hat, den Probanden, welche einen tollen Job gemacht haben und der Familie Bauer, welche den Pferden eine großzügige Koppel zur Verfügung stellten.

Markus Rickus
Hufschmied in Beltheim, Rheinland-Pfalz
Schmiedeweg 8, 56290 Beltheim
Telefon: 0171 7538303

 

Reitanlage Bauer
In der Häh 2
55481 Womrath
Telefon: 06763 4109
Mobil: 01604454705

 

Welcher Beschlag ist der Beste? 25.06.2019

Nur noch zwei Tage, dann geht es weiter. Termin ist 27.06.2019, dann bekommen die Hotties Eisen Anstelle von Kunstoff-Beschlägen. War nun die Entscheidung für  Kunststoff-Beschläge die falsche Wahl? Ja und Nein, Die Kunststoff-Beschläge sind sicherlich gut, jedoch muss man die Streckenbeschaffenheit betrachten. Speziell in Thüringen ging es auf vielen Forststraßen mit extrem rauhen Schotterwegen ständig bergauf und bergab.

Vorderhand Krümel

Vorderhand Krümel

 

 

Täglich ca. 450 Meter hinauf und wieder hinunter. Gerade das runter gehen, teilweise rutschen haben speziell die Kunststoff-Beschläge extrem beansprucht. Die Beschläge an der Hinterhand sind relativ gut.

Hinterhand Krümel

 

Man könnte jetzt auch behaupten ich reite falsch, denn die Abnützung sollte gleich sein. Was weiß ich nun? Für Bodenbeschaffenbheiten wie in Thüringen und Nordhessen sind Eisen mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit die bessere Wahl. Um wieviele Etappen die länger gehalten hätten kann ich nicht sagen. Eine Möglichkeit wäre auch die Pferde vorne mit Eisen und Hinten mit Kunststoff-Beschlägen zu reiten. Fest steht, beide bekommen nun Eisen. Wielange diese halten werden kann ich nicht sagen, ihr werdet es lesen.

VG

Kurt

Zwangspause, da die Pferde neue Hufeisen brauchen 16.06.2019 bis 27.06.2019

Hi Leute, es ist nicht gestellt. Ich kenne mich damit aus. 🙂

Bei diesen Tests leiden auch die Reifen.

Was tun, wenn man so lange Pause hat. Arbeiten, wie könnte es anders sein. Spass beiseite.
Leider wurde ein Mitarbeiter von meinem Freund Jens krank und Jens musste am Automotiv-Test-Track bis zum 20.06.2019 alle Szenen – sprich Testdaten – hereingefahren haben. Es fehlte jemand, der die Messtechnik beherrscht. Daher war es naheliegend, dass ich einspringe. Sonntag Abend bis Mittwoch späten Nachmittag, 18 Stunden pro Tag. Unchristlich. Ich bin dann spät am Abend per Bahn nach Hause gefahren.

 

Es dauerte 3 volle Tage bis ich wieder im normalen Bio-Rhythmus war. Samstag den 22.06.2019 gab es eine 16 km Wanderung und Montags muss ich wieder anreisen in den Hunsrück. Donnerstag den 27.06.2019 werden wir die PFERDE zum Beschlagen bringen. 8 Uhr 30 sollen wir vor Ort sein. Ich freue mich bereits jetzt riesig auf die nächsten Tage im Sattel. Aktuell werden die Hotties von Julia, dies ist die Frau von Jens, liebevoll betreut. Die Kinder der Beiden haben meine Pferde lieb gewonnen obwohl sie selbst einige Pferde im Stall haben. Zum Kraftaufbau gibt es täglich eine Portion Gerste. In den letzten Tagen habe ich über eine neue Befestigung der Taschen, Rucksäcke nachgedacht. Diese Idee, ich habe bereits ein MOCKUP gemacht, werde ich mit einer jungen Sattlerin besprechen. Bin gespann was sie dazu sagt.

Wandern, sehen, genießen.

Der Mais steht bereits hoch. Besser als letztes Jahr.

Bawahren, restaurieren. Eine gut erhaltene Holzbrücke.

Reitwege, wohin das Auge schaut.

Ein verrückter Abend, mit einer schrägen Band.

 

Also noch einmal, ich freue mich darauf meine Reise fortzusetzen.

LG

Kurt

Moseltal am 16.06.2019 und Testtrack-Automotiv im Hunsrück 17.06.2019

  1. Wir haben am 16.06.2019 das Moseltal erkundet.

Teile von Cochem von Oben.

Mosel, ein vielbefahrener Wasserweg

 

Talstation Sessellift.

Altstadt Cochem.

 

 

Wir waren in Cochem am Berg und beim Tierpark, später in Koblenz in der Stadt im italienischen Kaffee. Meine Liebste musste dann gegen 18Uhr zurück zur Arbeitsstätte. Ich für meinen Teil bin zur Test-Strecke, um meinen Freunden zu helfen. Heute den 17.06.2019 habe ich Datenträger an einen Standort Nähe Frankfurt geliefert. Heute Nacht werden wir wiederum einige Tests abfahren. Meine Aufgabe ist die IT der Messtechnik zu betreuen.

 

Sobald ich einen Schmied für meine Pferde gefunden, respektive einen Termin habe an dem die Pferde beschlagen werden, werde ich einen max. zwei Tage nach dem Beschlagen die Reise Richtung Süden fortsetzen. Wann das sein wird, kann ich aktuell nicht exakt beurteilen.

VG

Kurt

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