Von Schlitz nach Herbstein, ca. 25km, bin nur nach Bad Salzschlirf gekommen, mehr dazu im Beitrag 6.06.2019

8 Uhr bin ich mit Erwin Becker einem Mitglied vom Reit- und Fahrverein verabredet. Ich bin überpünktlich und Erwin ist um Punkt vor Ort. Es ist merklich kühler als Gestern und es fängt an zu regnen.

Flußlauf, wild und naturbelassen

Keks, hier schaut er bescheuert aus, oder?

Große Box im Reitverein

Krümel am Reitverein

Breite durgängige Wege ohne Hauptstrassen

Ortswahrzeichen
Erwin meinte ich solle die Pferde wieder in die Boxen stellen und den Regen abwarten. Damit er nicht die gesamte Zeit da sein musste gab er mir einen Schlüssel zum Absperren und zeigte mir den Platz zum Hinterlegen. Einfach freundliche hilfsbereite Pferdemenschen. Frühstück hatte ich in der Pension, Hotel wäre als Bezeichnung übertrieben, doch es war gemütlich. Erwin gab mir noch Tipps wie ich schnellstens nach Herbstein komme. Alles easy oder doch nicht. Die Pferde vorbereitet beladen und ca. 9Uhr30 auf die Strecke. Ich habe wahrscheinlich nicht aufgepasst, nach der Brücke rechts, ja das machte ich. Ich landete mit meinen Beiden an einem Rinnsal ca. 80 cm breit. Was nun? Kein Problem, beide folgten mir ohne Probleme. Sie sprangen über das Bächlein ohne Aufforderung von mir. Nun war ich in einer Sackgasse gelandet. Also zurück. Auch kein Problem. Danach habe ich Krümel bestiegen, denn meine Stiefel waren schon wieder komplett durchnässt. Das Navi Komoot wollte mich zurück über den Reit- und Fahrverein schicken. Es verwirrte mich ständig. Daher die Richtung Bad Salzschlirf nehmen, wie Erwin mir empfohlen hat. Es ging kilometerlang auf Radwegen und Waldwegen. In Bad Salzschlirf führte mich das Navi durch die Stadt, bis zu einer Marienstatue und danach in den Wald. Es ging ständig bergauf, bergab. Zu meiner Überraschung stellte ich irgendwann fest, dass ich im Kreis reite und bin nach 18 km wieder in Bad Salzschlirf gelandet.
Da passiert das Ungewöhnliche. Ein Auto hält neben mir und fragt ob ich Übernachtung und Unterkunft brauche. Ich überlege kurz und stimme zu, denn nach Herbstein sind es noch 12 km. Michael hat einen Bauernhof, arbeitet als Maurer und ist die Gastfreundschaft in Person. Seine Leidenschaft sind Pferde. Ich sattle ab, Michael hilft und wir stellen die Beiden auf die Koppel. Da stellte Michael fest, dass sich Krümel an der Hinterhand verletzt hat. Wir haben die Wunde am Huf sofort mit Kupfersalbe eingeschmiert. Ich denke, morgen ist es wieder besser. Übrigens Krümel lief heute wie ausgewechselt, er lief und hatte sichtlich Freude. Vielleicht lag es am trüben Wetter.

Storchennest am Wegrand

Pferde auf Michaels Koppel

Krümel hat sich die Ferse beim Sprung übers Wasser verlezt

Mariengrotte in Bad Salzschlirf

Bad Salzschlirf

Am Bauernhof
Heute bin ich bei Michael Gast. Er nahm mich mit in sein Haus in einem 80 Seelendorf, zeigte mir die Waschmaschine, ich kann meine Wäsche waschen, zeigte mir das Bad und meinen Schlafbereich. Das letzte Mal habe ich diese Art der Gastfreundschaft in Südafrika und Zimbabwe erlebt. Michael ist ein ungewöhnlicher Mensch, er liebt die Tiere und ist ein großer Fan von Westernreiten. Was habe ich für ein Glück. Zusätzlich gab er mir noch ein Filzpad – ohne Bezahlung – mit der Auflage, wenn ich in Barcelona bin, soll ich es zurückschicken. So etwas erlebt man nicht alle Tage.
Wohin es morgen geht weiß ich noch nicht. Heut bleibe ich in einen kleinen Ort bei Bad Salzschlirf, Uzthausen.
VG Kurt